Lexikon der Zusatzstoffe

 
Verbotene Zusatzstoffe

Cumarin

Vor Jahrzehnten wurde der beliebte Waldmeister wegen seines Gehaltes an Cumarin verboten. Selbstredend wurde auch die Verwendung von synthetischem Cumarin als Aromastoff untersagt. Der Aromastoff hatte sich bei der Ratte als krebserregend erwiesen. Vor wenigen Jahren geriet er erneut in die öffentliche Kritik. Anlass waren Zimtplätzchen, die mit Cassiazimt gewürzt waren, statt wie bisher mit Ceylonzimt. Während der Ceylonzimt frei von Cumarin ist, enthält der chinesische Cassiazimt nennenswerte Mengen.

Inzwischen wird die Lage etwas entspannter gesehen: Nicht nur, weil in Asien Cassiazimt seit alters als Gewürz genutzt wird. Auch reagieren die meisten Menschen auf Cumarin weit weniger empfindlich als Ratten; eine Umwandlung in den krebsfördernden Metaboliten findet so gut wie nicht statt. Zudem ist Cumarin in zahllosen weiteren Lebensmitteln wie in Erdbeeren oder Kirschen enthalten. Auch der typische Duft frisch gemähten Heus rührt daher.

Cumarin ist ein typisches Beispiel für einen Naturstoff, der im Tierversuch am Labornager Risiken erkennen lässt, und der gleichzeitig in vielen Kulturen seit langem in erheblicher Menge ein geschätzter Bestandteil der Alltagsküche ist.