Lexikon der Zusatzstoffe

 
Verdickungsmittel

E 414 Gummi arabicum

Getrocknete Gummiabsonderung von Akazien, die in der Sahelzone wild wachsen, jedoch zunehmend in Plantagen bewirtschaftet werden. Früher wurden nur die von selbst austretenden Harztropfen gesammelt, heute wird die Baumrinde meist von Hand eingeschnitten. Zwei Monate im Jahr wird gerntet. Der Baum schützt sich mit dem Exsudat bei Verlet-zungen, vor bakteriellen Infektionen und vor Schädlingen.

Das Harz wird getrocknet, um es zu reifen, d.h. um eine Polymersiation zu erreichen. Die Eigenschaften des Harzes sind außer-dem davon abhängig, ob die Seyal-Akazie auf sandigem oder lehmigem Boden wächst. Durch die Nutzung der Bäume als Lieferanten von G. arabicum haben sich die Bestände erholt, da sie früher zur Gewinnung von Brennholz gefällt wurden.

Wird von der Darmflora teilweise in kurzkettige Fettsäuren umgesetzt und vom Körper kalorisch verwertet. Schädigte in älteren Tierversuchen das Herz, was von der neueren Forschung allerdings nicht mehr bestätigt werden konnte. Ursache dürften die unterschiedlichen Begleitstoffe sein, die in einem solchen Naturprodukt unvermeidlich sind. Gerät bei G. arabicum Pulver in die Augen, treten massive Reizungen auf.

Kein typisches Verdickungsmittel, vielmehr Stabilisator für sprühgetrocknete Aromen, Kristallisationsinhibitor in Süßwaren, Glanzüberzug für Dragees, Schutzkolloid in Emulsionen und Schäumen. Füllmittel für „Kalorienreduziertes“, in Limonaden verzögert E 414 das Entgasen und hält Zuckerkulör (E 150d) in der Schwebe. In Wein verhindert das Harz Trübungen durch Schwermetalle und Weinstein und sorgt für ein angenehmeres Mundgefühl. Für Bio-Produk-te zugelassen. Breite Verwendung auch außerhalb der Lebensmittelwirtschaft.

Bewertung: Ein Traditionsprodukt. In gereinigter Form okay, aber bei Verwendung bitte nicht in die Augen reiben.