Lexikon der Zusatzstoffe

 
Historische Zusätze

Salicylsäure

Bis Mitte des letzten Jahrhunderts eines der wichtigsten Konservierungsmittel. Bis vor wenigen Jahren zur Haltbarmachung von Oliven und anderen südländischen Spezialitäten (v.a. aus Griechenland). Jetzt zum Schutz von Granatäpfeln vor Kälteschäden beim Transport empfohlen.

In Deutschland nie für Lebensmittel zugelassen, weil gegen die Säure gesundheitliche Bedenken laut wurden. Dennoch wurde sie in deutschen Haushalten bis weit in die Nachkriegszeit zur Konservierung von Marmeladen genutzt. Zu diesem Zweck wurde sie entweder mitgekocht oder die Gläser mit dem eingekochten Obst wurden mit einem Pergamentpapier belegt, das mit einer salicylsäurehaltigen Alkohollösung getränkt worden war, und dann verschlossen.

Die Substanz wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend. Sie ist verwandt mit dem Schmerzmittel Acetylsalicylsäure („Aspirin“). Nutzung der S. seit den Zeiten des Hippokrates. Damals in Form von Abkochungen aus Weidenrinde.