Lexikon der Zusatzstoffe

 
Trennmittel

E 904 Schellack

Schellack wird aus dem Sekret weiblicher Lackschildläuse (Kerria lacca) gewonnen, die in riesigen Kolonien auf asiatischen Bäumen leben und daran saugen. Hauptlieferanten sind die Pappelfeige, die indische Jujube und der Malabar-Lackbaum. Zum Schutz ihrer Eier sondern die weiblichen Läuse ein Sekret ab, das die Äste bis zu einem Zentimeter dick umkrustet.

Zweimal jährlich werden die Äste geerntet und der Brutlack abgekratzt. Der darin enthaltene rote Farbstoff (Laccainsäure) wird mit verdünnten Laugen ausgewaschen und anschließend das Wachs mit Hypochlorit und Aktivkohle gebleicht. Für ein Kilo Schellack benötigt man 300.000 Läuse.

Verwendung als Überzugsmittel von Süßwaren, Obst, Nüssen, Kaffeebohnen und Snacks. Bestandteil von Kaugummi. Zitrusfrüchte glänzen dadurch schöner, fühlen sich in der Hand angenehmer an und trocknen langsamer aus.

Bewertung: Der Lausextrakt gilt aufgrund seiner langen Tradition als harmlos, einmal abgesehen von ein paar Allergien, auch wenn eine differenzierte toxikologische Bewertung noch aussteht.