Lexikon der Zusatzstoffe

 
Verbotene Zusatzstoffe

E 171 Titandioxid

Mineralisches Pigment, das lange in der Kritik stand, weil bei seiner Herstellung Dünnsäure anfiel, die im Meer verklappt wurde. Heute wird eine Herstellungsmethode ohne Dünnsäure bevorzugt. Titandioxid vor allem zum Weißfärben von Dragees und Kaugummi verwendet. Titandioxid ist reaktionsträge, unverdaulich und wird unverändert wieder ausgeschieden. Keine Nebenwirkungen bekannt, da kaum untersucht.

E 171 gibt es auch als Nanomaterial. Dann ist es jedoch nicht mehr weiß, sondern durchsichtig – und damit kein Farbstoff mehr. Seine Fähigkeit, UV-Strahlen zu absorbieren, bleibt dabei aber erhalten. Deshalb nicht nur für Sonnenschutzmittel interessant, sondern auch für Lebensmittel-Verpackungen und als Coating für die Lebensmittel selbst. Dank seiner Lichtdurchlässigkeit Basis der neuartigen Interferenzfarbstoffe. Bis heute sind nur wenige toxikologische Daten bei oraler Aufnahme von Nano-Titandioxid verfügbar.

Die Zulassung für Lebensmittel wurde 2022 wiederrufen, es besteht noch eine Zulassung für Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente.

Bewertung: Als Farbstoff wahrscheinlich unbedenklich. Als Nano-UV-Filter in Verpackungen weniger bedenklich als herkömmliche UV-Absorber, die damit ersetzt werden. Als Nanopartikel in der Nahrung mangels verwertbarer Daten derzeit nicht akzeptabel.