Lexikon der Zusatzstoffe

 
Aromastoffe und Geschmacksverstärker

Vanillin

Natürliches Vorkommen in der Vanilleschote, die Kapselfrucht einer Orchidee (Vanilla planifolia). Früher wurde „naturidentisches” Vanillin aus den Sulfitablaugen der Papierfabriken hergestellt, die bei der Zellstoffgewinnung anfielen. Heute gewinnen bio- und gentechnologische Verfahren an Bedeutung, um das Resultat als „natürliches Aroma” zu deklarieren. Als Ausgangsstoff dienen z.B. andere Aromen wie Eugenol, die in großer Menge billig zur Verfügung stehen. Auf dem Etikett prangen dann statt wahrhaftiger Fotos von schmucken Bazillen und bildhübschen Schimmelpilzen, die im Bioreaktor vor sich hingären, lieber die grell nachbearbeiteten Fotos der in natura recht unscheinbaren Blüten der Vanillestaude.

Diese Substanz wurde jahrzehntelang der Säuglingsnahrung zugesetzt, mit der Folge einer „Futterprägung” auf Vanillin beim Erwachsenen. Die negative Presse hat die Hersteller bewogen, auf diesen Zusatz zu verzichten.

Erhöht als Antioxidans die Haltbarkeit von Frühstücksflocken.

Bewertung: Harmloser Aromastoff. Hat in Säuglingsanfangsnahrung dennoch nichts verloren.