Lexikon der Zusatzstoffe

Bewährtes und gut verträgliches Antimykotikum gegen Fußpilz, Mundfäule und Candidainfekte der Genitalien. Wird in der EU auf Käserinde und Wurstpelle aufgesprüht. Da es sehr wirksam das Schimmelwachstum unterdrückt, genügt eine niedrige Dosierung. Außerhalb der EU für zahlreiche weitere Produkte verwendet wie Rotwein, Sojasoße, Salatsoße, Fruchtsaft und Kuchen.

Sein Einsatz in der Lebensmittelindustrie lässt eine allmähliche Resistenzentwicklung bei Krankheitskeimen befürchten. Deshalb fordert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine restriktive Zulassungspolitik. Dem Verbraucher rät es, die Rinde von behandeltem Käse bzw. die Pelle von natamycinhaltiger Wurst zu entfernen und bei Produkten ohne Rinde die Randschicht einen halben Zentimeter dick abzuschneiden. Die Lebensmittelbehörde der EU (EFSA) vermag hingegen kein Resistenzrisiko zu erkennen.

Bewertung: Da Natamycin ein Makrolid-Antibiotikum gegen Pilzinfektionen darstellt und – wenn auch selten – bereits Resistenzen gegen Aspergillen und andere Pathogene beobachtet wurden, ist E 235 als Zusatzstoff keine gute Wahl.