Lexikon der Zusatzstoffe
E 951 Aspartam
Süßstoff aus zwei synthetisch erzeugten Aminosäuren (Phenylalanin, Asparaginsäure). Wird durch Säuren und Hitze zersetzt. Breite Zulassung für kalorienreduzierte Lebensmittel. Bewirkte im Tierversuch eine schnellere Gewichtszunahme als Zucker. Problematisch für Patienten mit Phenylketonurie, ein seltener, angeborener Enzymdefekt. Aus diesem Grund befindet sich auf dem Etikett der Warnhinweis: „Enthält eine Phenylalaninquelle“.
Aspartam ähnelt körpereigenen Botenstoffen (Peptidhormonen). Empfindliche Menschen berichteten nach Verzehr über Kopfschmerzen, Benommenheit, Gedächtnisverlust, Sehstörungen und Hyperaktivität. Aspartam wird als Ursache von Fettleber und Diabetes diskutiert. Im Tierversuch löste Aspartam Krebs aus (Gehirn, Lymphdrüsen und Harnleiter). Der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der EU teilt diese Bedenken jedoch nicht, da auch gegenteilige Forschungsergebnisse vorliegen.
Aspartam schützte im Tierversuch vor dem Schimmelgift Ochratoxin A, bei Arthritispatienten linderte es Schmerzen.
Bewertung: Die toxikologischen und pharmakologischen Wirkungen dieses Süßstoffes sind offenbar recht vielfältig und wesentlich von der individuellen Empfindlichkeit abhängig. Bis zur Klärung der zahlreichen offenen Fragen sollte die Zulassung ruhen.