Lexikon der Zusatzstoffe

 
Farbstoffe

E 150 a Einfaches Zuckerkulör

Es handelt sich dabei nicht, wie immer wieder behauptet, um leckeres Karamell, das durch vorsichtiges Erhitzen von Zucker entsteht, sondern um diverse Zuckerarten, die mit Natronlauge, (E 524) Ammoniak (E 527) oder Sulfit (E 220) chemisch umgesetzt wurden. Dabei entstehen auch die umstrittenen Imidazole. Ihr Gehalt konnte in den letzten Jahren jedoch erheblich vermindert werden.

E 150a wird mittels Natronlauge erzeugt (für Süßwaren und Soßenpulver), E 150b zusätzlich durch Reaktion mit Sulfit (v. a. für Whisky, Rum und Weinbrand), E 150c durch Reaktion mit Ammoniak (ideal für „urige“ Biere, Soßen) und E 150d unter kombinierter Einwirkung von Sulfit und Ammoniak (für Colagetränke). Die Verlockung, auch Brot damit braun zu färben, ist nach wie vor groß.

Falls es sich um „echten“ karamelisierten Zucker handelt, wird er entweder als solcher bezeichnet - oder im Falle eines Aromaextraktes als „natürliches Aroma“ deklariert. Die Grenzen sind fließend und ebenso die Auslegung des Lebens-mittelrechts durch die Hersteller.

Bewertung: Allemal besser als andere Braunfarbstoffe wie E 155 (Braun HT). Ärgerlich ist die Dreistigkeit, den synthetischen Farbstoff als „Karamell“ zu bezeichnen.