Lexikon der Zusatzstoffe

 
Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe

E 968 Erythrit

Die Süßkraft dieses Zuckeralkohols erreicht etwa 70 Prozent von Zucker. Kommt in geringen Mengen in Algen, Pilzen, Flechten und Käse vor. (Bitte nicht mit dem gleichnamigen arsenhaltigen Mineral verwechseln). Gewonnen durch Fermentation von Stärkehydrolysaten mittels Hefen wie z. B. Trichosporonoides megachilensis.

E 968 ist koch- und backfest, ersetzt also Zucker in süßen Backwaren. Das Multifunktionswerkzeug der Lebensmitteltechnologen wirkt als Geschmacksverstärker, Stabilisator, Feuchthaltemittel, Verdickungsmittel, Füllstoff, Komplexbildner und Trägerstoff. Dank seiner starken osmotischen Wirkung lassen sich damit sogar Trockengemüse, Trockenobst und Trockenfleisch herstellen. E 968 wird natürlich für Süßwaren, Getränke und Desserts verwendet, für Fertigsuppen, Likör und Knabbererzeugnisse bis hin zu Kopffüßern (Calamares).

Erythrit wird im Dünndarm zu etwa 90 Prozent resorbiert und über die Nieren wieder ausgeschieden. Weil die Substanz den Dickdarm umgeht, werden Blähungen und Durchfälle vermieden.

Bewertung: Verursacht weniger Darmprobleme als die meisten anderen Zuckeraustauschstoffe.

Beachte: Süßstoffe verfügen prinzipiell über Eigenschaften, die weit über das hinausgehen, was mit den üblichen toxikologischen Tests erfasst wird. Beim Menschen bewirken Süßstoffe in der Regel unerwünschte Gewichtszunahmen, eine Zunahme von Herzinfarkt und Diabetes, bei sinkender Lebenserwartung. Kinder neigen zu Übergewicht, wenn die Mütter während der Schwangerschaft Süßstoffe konsumiert haben.

Die Resultate erinnern an die Ergebnisse mit „antioxidativen Vitaminen“, die gleichermaßen als Wundermittel für viele Krankheiten beworben wurden, bis die Erkenntnis nicht mehr von der Hand zu weisen war, dass sie genau das Gegenteil des Versprochenen bewirkten und so nur die Zahl ihrer potentiellen Kunden erhöht hatten.