Lexikon der Zusatzstoffe

Manche Stoffe stehen in der Liste ohne das üblicherweise vorangestellte "E" wie z. B. Chlor "925". Dabei handelt es sich um die INS-Nummer (International Numbering System) des Codex Alumentarius, nach dem Zusatzstoffe weltweit klassifiziert werden. Eine E-Nummer wird erst dann vergeben, wenn der Stoff vom Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss der EU geprüft wurde. Viele Zusätze wie die meisten Aromastoffe, Enzyme oder technische Hilfsstoffe tragen gar keine Nummerierung.

Um dennoch einen Eindruck vom tatsächlichen Einsatz von moderner Chemie und Biotechnologie zu erlauben, wurden neben den E-Nummern beispielhaft auch eine Reihe von Substanzen in die Liste aufgenommen, die nur selten oder nie deklariert werden. Die Gesamtzahl der zur Herstellung von Lebensmitteln verwendeten Stoffe geht - vor allem aufgrund der zahllosen Aromastoffe - in die tausende. Rein rechtlich gelten aber Aromastoffe, auch dann wenn sie durch chemische Synthese oder gentechnisch hergestellt wurden, wiederum nicht als Zusatzstoffe.

Zudem haben praktisch identische Konservierungsstoffe gleich mehrere E-Nummern, z. B. wenn es sich um die Natrium- oder Kaliumsalze handelt. Hinzu kommen zahlreiche Hilfsstoffe und Zusätze zur Nahrungsergänzung, die rechtlich gesehen, teils ebenfalls nicht zu den Zusatzstoffen zählen, obwohl sie oft noch im Lebensmittel enthalten sind. Insofern verschleiern Aussagen, in der EU seien beispielsweise nur 316 Zusatzstoffe zugelassen, eher den tatsächlichen Einsatz als dass sie zur Erhellung des Kunden beitragen.

Hinweis: Eine ausführliche Übersicht finden Sie auch in dem Buch "Zusatzstoffe von A bis Z - Was Etiketten verschweigen" von Udo Pollmer. Sie erhalten es auch bei uns im Museum an der Kasse.